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01.02.2025

Bericht in "Cicero - Magazin für politische Kultur": "Alles für die Demokratie?"

Doch wie ist es, wenn man auf den Radar der Internetpatrouille gerät? Dies durfte der Jura-Professor Arnd Diringer, selbst entschiedener Kritiker der Hinweisgeber, am eigenen Leib erfahren.
Diringer war auf der Plattform X von einer Nutzerin ins Visier genommen worden, weil er ihr juristische Unkenntnis vorgeworfen hatte. Die Nutzerin wollte Diringer daraufhin bei seinem Arbeitgeber anschwärzen, was den 52-Jährigen allerdings eher amüsierte, da er mit der Fachhochschule Ludwigsburg zwar einen Dienstherrn, aber keinen Arbeitgeber hat.
IN DER FOLGE fühlte sich dann eine andere Nutzerin, die sich als Rechtsanwältin ausgab, ermutigt, den Hochschullehrer bei Respect! anzuschwärzen. Wie diese später befriedigt mitteilte, habe Respect! nach drei Wochen die Antwort des BKA erhalten – und diese „stimmt mit meiner Einschätzung überein“. Die Trusted Flagger seien zu dem Ergebnis gekommen, es handle sich um ein Vergehen,
das eine Beleidigung und damit eine Straftat nach Paragraf 185 StGB darstelle. „Irrwitzig“, wie wiederum Diringer findet.
Der Professor machte sich die Mühe herauszubekommen, wer denn da auf X derart gegen ihn vorgegangen war. Schnell fand er heraus, dass es sich um einen Fake-Account handelte. Die vermeintliche Anwältin war in Wirklichkeit ein Mann Der bekam durch seine Enttarnung kalte Füße und entschuldigte sich schließlich umfänglich für sein „widerliches Verhalten“. Dann löschte er noch seinen Account, womit sich Diringer am Ende zufriedengab.
Nicht immer jedoch geht es mit dem Denunziantentum im Netz – laut Diringer „eine moderne Form der Inquisition“ – derart glimpflich aus...



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